Als Personalberater kann ich Ihnen aus Erfahrung sagen:

Bei der Jobsuche wird oft gelogen, dass sich „die Balken biegen“.

Arbeitgeber sagen in der letzten Minute den fest zugesagten Job ab und
Bewerber rufen kurz vor Vertragsunterzeichnung mit den fadenscheinigsten
Begründungen an.

Warum ist das so?

Ganz einfach. Sicherstellen und weitersuchen ist ein zutiefst menschliches
Verhalten, das im Grunde jeder versteht und auch jeder – ob im privaten
oder geschäftlichen Bereich – sicherlich bereits einmal angewendet hat.

Wichtig ist es deshalb, den Gegenüber nicht so zu enttäuschen, dass man
ihn später nicht mehr in die Augen schauen kann.

Halten Sie sich einfach an folgendende Grundregeln:

Grundregel 1: Je lokaler die Jobsuche ist und je kleiner das Unternehmen,
umso ehrlicher sollten Sie sein.

Bei großen Unternehmen wechseln auch die Mitarbeiter schneller und wenn Sie
sich überregional beworben haben, sind die Chancen äußerst gering, dass
Ihre Absage persönliche Konsequenzen hat. Wenn Sie aber dem Handwerker
gegenüber absagen, hat das im Zweifel langwierige Folgen.

Grundregel 2: Unterschreiben Sie den Arbeitsvertrag erst, wenn Sie sich absolut
sicher sind, dass Sie den Job auch antreten wollen.

Von einem unterschriebenen Vertrag kann man zwar während der Probezeit
ebenfalls kurzfristig „aussteigen“. Das sollten Sie allerdings, so gut es geht
vermeiden.

Grundregel 3: Sagen Sie rechtzeitig Bescheid, wenn Sie sich anders entschieden
haben.

Die meisten Unternehmen haben für eine zu besetzende Stelle meist bis zu
drei passende Kandidaten und halten – auch wenn Sie eine mündliche
Zusage bekommen haben – die anderen beiden Bewerber noch in Wartestellung.
Geben Sie diesen dann wenigsten die Chance, den Job zu bekommen.

„Last but not least“ sollten Sie Ihre Oma oder andere Personen bei Ihrer
Absage aus dem Spiel lassen.

Wenn Sie Familie oder einen festen Partner haben, können Sie dies bei der
mündlichen Zusage erwähnen und auf den Abstimmungsbedarf hinweisen.

Wenn Sie dann später erklären: „Meine Familie hat insgesamt entschieden, dass
ein Umzug derzeit nicht ideal wäre.“, wird jeder vernüftige Personaler
dafür Verständnis haben.