Huhn oder Ei – Kopf oder Kohle – was kommt zuerst?

Sicherlich kennen Sie die Frage:

Was war zuerst da?

Das Huhn oder das Ei?

Diese Frage kam mir gestern spontan in den Sinn, als ich ein
sogenanntes Systemrestaurant besuchte. Eine Niederlassung einer der
bekannteren Ketten, die Sie heute in fast jeder größeren deutschen Stadt finden.

Zwar gibt es mittlerweile für Systemgastronomie auch mehrere
Ausbildungsgänge, aber trotzdem erzielen diese Restaurants
dadurch ihren Gewinn, dass sie Prozesse systematisieren und
ungelernte Kräfte auf diese Systeme anlernen.

Die USA lässt grüßen.

Da es Abend war, erlaubte ich mir ein Glas Wein an der „Systembar“
zu bestellen. Und das passierte es: Kopf oder Kohle?

Die Bedienung war – bei drei verschiedenen Weißweinen – nicht in
der Lage, die richtige Sorte in der Kühltheke zu finden. Sie kannte
die angebotenen Weine überhaupt nicht und hatte die Flaschen offensichtlich
noch nie in der Hand.

Der Prozeß dauerte dann auch länger als die Zubereitung des Nudelgerichtes,
das parallel zubereitet wurde.

Sicherlich: Die Mitarbeiterin war schlecht angelernt, es war bereits
22.00 Uhr, Sonntag Abend, der Chef sicherlich auch schon auf dem Weg nach Hause.

Wir waren vielleicht die letzten Gäste.

Und dann wird die Arbeit auch noch schlecht bezahlt. Ein Job, der
allein durch die Einführung des Mindestlohns (hinsichtlich der Vergütung)
an Wert gewinnen wird.

Grund genug, die Zeit abzustehen, wenn man schon nicht sitzen darf.

Aber trotzdem hätte ein Interesse an den begrenzt angebotenen
Produkten, den Servicelevel und das Image des Lokals, um ein Vielfaches erhöht.
Es ist einfach nicht egal, was man macht – unabhängig von der „Kohle“, die man
dafür bekommt.

Huhn oder Ei? Kopf oder Kohle? Was kommt zuerst?

Ich bin klar der Meinung: Das Huhn und der Kopf.

Wer – auch als kleines Huhn – seinen Kopf einsetzt und den Job besser
macht, hat gegenüber den anderen, die sich ständig über die Bezahlung
ärgern und deshalb die Qualität ihrer Arbeit auf ein Minimum reduzieren,
einen klaren Vorteil.

Die Talente werden erkannt und das führt oft schnell
zu neuen Aufgaben, Beförderungen, Karriere und mehr Geld.

Umgekehrt habe ich das recht selten erlebt. Auch Gewerkschaftssekretäre,
die von Beruf aus, von der Gehaltsbeschwerde leben, arbeiten regelmäßig
weit mehr als 40 Stunden in der Woche. Und das sollte jedem zu denken geben.

Deshalb mein Tipp: Engagieren Sie sich in Ihrem Beruf,
auch wenn Sie bereits den Entschluss gefasst haben, diesen
zu wechseln. Sie „schaden“ Ihrem alten Umfeld
mehr, wenn Sie als Top-Mitarbeiter gehen, als wenn alle froh sind, Sie
loszuhaben.

Ihre ehemaligen Kollegen werden sich positiv an Sie erinnern und Sie erhalten
spätestens bei der nächsten Jobsuche sogar Angebote, von denen Sie nie
geträumt hätten. Gute Leute suchen sich, finden sich und halten zusammen.

Starten Sie jetzt.

Vorsicht Sommerpause

Neben Fußball-Weltmeisterschaft war Sommerpause das wohl meistgenutzte
Wort in den letzten Wochen.

„Das machen wir noch vor der Sommerpause“

„Vor der Sommerpause geht gar nichts mehr“

„Das erledigen wir dann nach der Sommerpause“

„Lassen Sie uns nach der Sommerpause telefonieren“

usw. usw.

Keiner spricht davon, dass etwas in der Sommerpause erledigt wird.

Und trotzdem (oder gerade deshalb) fallen wichtige Entscheidungen
wann wohl? In der Sommerpause, während andere im Urlaub sind.

Die Weltpolitik macht es vor und der Hasenzuchtverein macht es nach.
Und dazwischen finden man die Unternehmen.

Achten Sie mal darauf. Viele ungeliebte Funktionsträger verlieren ihr
Amt und zahlreichen Mitarbeiter Ihren Job in der Sommerpause.
Oft kurz und schmerzlos, weil sie – während die Beschlüsse gefasst
werden – urlaubsbedingt nicht anwesend sein konnten – und auf den Spruch

Die Entscheidung treffen wir erst nach der Sommerpause.

reingefallen sind. Bis das „Volk“ aus der Sonne zurückkommt, sind die Fakten
bereits geschaffen.

Lassen Sie sich als Jobsuchender deshalb nicht beirren, wenn ein Personaler Sie mit dem
Hinweis auf die Sommerpause vertröstet. Wenn man an Ihrer Mitarbeit wirklich
interessiert ist, finden die Entscheidungsträger auch Zeit, Sie zu treffen. Zur Not auch
am Urlaubsort des Chefs.

Werten Sie sommerbedingte Verzögerungen als Signal für ein „Nein“ und
bewerben Sie sich unbedingt weiter.

Können Sie sich vorstellen, Weltmeister zu werden

Deutschland steht Kopf. Wir sind Fussball-Weltmeister.

Aber „Hand auf’s Herz“, können Sie sich vorstellen, selbst Weltmeister zu werden?

Ein Satz hat mich heute Nacht am meisten beeindruckt:

Offensichtlich hat sich Philipp Lahm hunderte Male die Aufzeichnung von
Lothar Matthäus angeschaut, wie dieser als Kapitän den Pokal überreicht bekam.

Und sich dabei vorgestellt, wie das Gefühl ist, ihn selbst zu erhalten.

Im Sport wird dieser Prozess „mental rehearsal“ genannt. Die Kunst, sich etwas so lange
vorzustellen, bis das Gehirn gar nicht mehr anders kann, es umzusetzen.

Sicherlich gelingt es nicht immer, denn wahrscheinlich hat sich auch der Argentinier Lionel Messi
vorgestellt, wie sich Diego Maradonna vier Jahre zuvor gefühlt haben muss. Vergeblich. Und
das war ihm nach dem Spiel auch deutlich anzusehen.

Aber eins ist sicher: Wer an sich selbst zweifelt und sich nicht vorstellen kann,
Weltmeister zu werden, hat von Beginn an keine Chancen.

Sportscouts gehen sogar soweit, Talente offen zu fragen:

Können Sie sich vorstellen, Olympiasieger zu werden?

Und nur diejenigen werden dann in das Förderprogramm aufgenommen, die
mit einem klaren JA antworten.

Ihnen wird dann beigebracht, wie sich sich den Olympiasieg vorstellen sollen,
die Minuten danach, die Minuten davor, den Monat davor, das Jahr davor usw. usw.

Das Gehirn wird auch Erfolg programmiert.

Ganz so extrem müssen Sie nicht vorgehen, wenn Sie (nur) einen Job suchen
und nicht für 80 Millionen Deutsche Weltmeister werden müssen.

Aber Sie sollten wenigsten vor einem Bewerbungsgespräch davon
überzeugt sein, dass Sie den Job bekommen und sich den Verlauf
vorstellen.

Über Google, Xing und Linkedin finden Sie wahrscheinlich Informationen
über Ihre Gesprächspartner. Mit denen bereiten Sie sich vor.

Ideal ist es, wenn Sie ein Bild oder gar ein Vidoe finden.
Dann können Sie sich dies Person am PC anschauen und sich vorstellen,
wie Sie mit dieser Person reden.

Klingt etwas verrückt, aber bei Philipp Lahm hat es gestern geklappt.

Gratulation.

Der Weg zum Erfolg – die volle Wahrheit

Wenn Sie bei Google nach (exact match)

„der weg zum erfolg“

suchen, erhalten Sie über 1,5 Millionen Suchergebnisse. Das kann eigentlich
nur bedeuten:

Den für alle gültigen Weg zum Erfolg gibt es nicht. Jeder definiert Erfolg
für sich selbst. STOP.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Immer wieder treffe ich auf Menschen,
die nur deshalb nicht erfolgreich sind, weil Sie Erfolg für sich gar nicht
definiert haben.

Aber die Definition ist wichtig, um den Erfolg zu spüren.

Das verdeutlicht folgendes Beispiel:

Die einen wollen – ja müssen – die Weltmeisterschaft gewinnen und für
die anderen ist es bereits ein Erfolg, wenn Sie beim Zuschauen einen halben
Kasten Bier schaffen, ohne am nächsten Tag einen dicken Kopf zu haben.

Aber wie erreiche ich Erfolg für mich?

Ganz unten ist die Philosophie – welchen Wunsch, welche Wünsche habe ich?
Danach kommen die Prinzipien – in welchen Bereich will ich erfolgreich sein?
privat oder geschäftlich?
Und am Ende kommen die Kriterien – Wie äußert sich der Erfolg?

Als Jobsuchender haben Sie sicherlich den Wunsch, einen neuen Job zu finden,
der Sie sowohl geschäftlich weiterbringt, aber auch privat zufrieden stellt.

Deshalb ist es jetzt an Ihnen, die Kriterien aufzuschreiben, wie sich Erfolg bei
Ihnen äußert. Anhand dieser Kriterien messen Sie dann die Jobangebote,
die Sie bekommen. Ist das das Geld, die Freizeit, nette Leute oder was ist es,
das Sie sich in Ihrem neuen Job wünschen.

Und sagen Sie bitte jetzt nicht: „Ich bin froh, wenn ich überhaupt ein Angebot
bekomme.“

Schauen Sie sich zum Training das folgende Video an

http://www.myvideo.de/watch/8939712/Richtig_Bewerben_Der_Weg_zum_Erfolg

und bereiten Sie sich vor.

Letzte Woche traf ich auf einer Veranstaltung den Coach von Pierce Brosnan und
Halle Berry. Nach fünf Minuten netter Unterhaltung am Büffet, fragte er mich:

„What makes you get up in the morning?“ (Warum stehst Du morgens auf?)

Ich habe ihm geantwortet: Um anderen zu zeigen, wie Sie einen besseren Job finden.

Enttäuschen Sie mich nicht. Denn wenn ich ihn nächstes Mal treffe, wird er mich
fragen, ob ich erfolgreich dabei war.