Jeder junge Mensch hat seine Vorstellung vom Traumberuf. Und wenn er diesen dann auch tatsächlich ausüben kann, steht einer harmonischen Balance zwischen Leben und Arbeit nichts im Wege. Im besten Fall verschmelzen diese Bereiche sogar ineinander. Aber nicht jeder Beruf birgt rosige Zukunftsaussichten in sich. Briefträger oder Maschinenführer gehören aus unterschiedlichen Gründen zu einer schwindenden Spezies. Und immer noch lustig, weil nach wie vor gerne von Studierenden hinausposaunt, ist der fromme Wunsch:
„Ich mach dann irgendwas mit Medien“
„Ja!“, möchte man dem angehenden Journalisten zurufen, „aber ziemlich sicher nicht in den Printmedien.“ Denn so sehr sich die Zeitungen und Zeitschriften auch bemühen, Ihr Ableben hinaus zu zögern: Das Ende ist nah und voraussehbar. Das Internet kennt keine Gnade.
Berufe, die sich regelrecht aufdrängen
Nach welchem Studium, welcher Lehre kann man hingegen davon ausgehen, sehr gute Chancen auf einen tollen Job zu haben? Nun, wer mathematisch, technisch oder naturwissenschaftlich begabt oder ausgebildet ist, wird nicht fürchten müssen, in den kommenden Jahren zu wenig Angebote vorzufinden.
Ärzte, Lehrer und Ingenieure werden in Zukunft wahrscheinlich zu den gefragtesten Berufen gehören, weil die Zahl der in Rente Gehenden jene der Nachkommenden bei weitem übersteigt. Und nach wie vor natürlich alles im IT-Bereich…
IT – Informationstechnologie
Seit mindestens 20 Jahren ist IT DER Arbeitsmarktsektor: ständig in Bewegung, dauernd am expandieren, immerzu aufnahmebereit bezüglich Anstellungen. Es grenzt schon an Kunst, im IT-Bereich ohne Job zu bleiben. Wohl auch, weil es jene Sparte ist, die mehr als jede andere für gelebte Grenzenlosigkeit und Globalisierung steht.
Begehrte Ingenieure
Das Ingenieurswesen insgesamt leidet enorm unter Personalmangel.
Die Zahl der Absolventen ist stark rückgängig und Besserung ist nicht in Sicht. Grade mal 5.000 Bauingenieure verlassen pro Jahr die Ausbildungsstätten. Viel zu wenig, um den Bedarf abzudecken.
Auch als Elektro-, Projekt-, oder Vertriebsingenieur wird man im nächsten Jahrzehnt nicht lange nach passenden Jobangeboten suchen müssen . Die Betätigungsfelder sind weit gestreut ob nun als Berater oder Aufbaumanager fungierend: spezialisierte Ingenieure werden gesucht.
Lehrer 2.0 oder gar 3.0
Das Schul- und Bildungswesen und damit auch das Berufsbild Lehrer hat die Veränderungen und den Fortschritt komplett verschlafen. Wenn sie heute als Erwachsener eine staatliche Schule besuchen, werden Sie sich ungläubig : „Ja ist denn die Zeit hier gänzlich stehen geblieben?“ Der Beruf Lehrer wird sich extrem wandeln, denn das Wissen dieser Welt kann sich heutzutage jeder 5jährige aus dem Internet saugen.
Der Lehrer der Zukunft wird nicht mehr hauptsächlich Vortragender und Abprüfer sein, sondern Begleiter und Vorbereiter aufs Leben. Ein Lehrer wird wieder mehr das sein, was er im alten Griechenland war: Freund und Philosoph. Aber das ist die langfristige Prognose. Unmittelbar steht uns ein Lehrermangel bevor. Erstens weil in den nächsten Jahren sehr viele Rentengänge erfolgen werden und zweitens weil der Beruf des Lehrers immer unattraktiver wird.
Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten
Man muss kein Prophet sein, um einen Mangel im Gesundheitswesen vorauszusagen.
Es gibt zwar genug Ärzte, aber diese sind nicht sehr sinnvoll über den Bedarfsmarkt verteilt. Welcher Mediziner geht schon gern aufs Land mit dem blütenweißen Kittel oder macht freiwillig Schichtdienst im stattlichen Krankenhaus?
Hinzu kommt das Problem der steigenden „Volks- und Gesellschaftserkrankung“. Die Menschen der westlichen Welt leiden zunehmend an Überalterung und an Gebrechen von Körper, Seele und Geist. Um die Linderung muss sich dann natürlich auch zunehmend mehr Personal kümmern. Also ein Berufsfeld , in dem man als Jobsuchender sehr gefragt sein wird.