Es ist schon grotesk: Die Menschheit rühmt sich des Fortschritts und bejammert gleichzeitig seine Auswirkungen. Stichwort Jobverlust durch effizientere und Kosten sparende Maschinen.
Selbstverständlich sterben Berufe aus. Das taten sie immer schon. Und immer kamen gleichzeitig neue hinzu, erwuchsen meistens sogar aus der Asche des verblichenen Broterwerbs.
Die Maschine ersetzt den Menschen, der sie dann bedient
Schlimm für die Betroffenen, aber doch kein Blitz aus heiterem Himmel, denn schon als das Industrie-Zeitalter anbrach, mussten die Menschen um ihre Jobs bangen. Dampfmaschine und Co automatisierten Produktionsprozesse und verdrängten die Arbeiter. Und was haben diese dann gemacht: richtig, sie haben sich einen anderen Job gesucht und vermutlich auch gefunden. Heutzutage ist das nicht anders. Die Arbeitslosigkeit steigt seit vielen Jahrzehnten, doch am Wegrationalisieren aus Einsparungsgründen und an den technischen Errungenschaften alleine lässt sich diese Tatsache nicht aufhängen.
Neue Technik, neue Umstände, neue Jobs
Heutzutage pulverisiert der rasante Fortschritt bestehende Jobs wie ein Flächenbrand im Trockengebiet. Neue Betätigungsfelder entstehen daraus, doch sie werden leider kaum erkannt und erst recht nicht ausreichend genutzt. Hier fehlt der Weitblick des Einzelnen und vor allem auch das Informieren der Bevölkerung durch Instanzen wie Medien und Politik.
In welchen Bereichen werden sich in Zukunft Jobs aufdrängen?
• Die Gesellschaft wird immer älter und trotzdem auch immer kränklicher. Der menschliche Organismus hält mehr aus als noch vor hundert Jahren. Er ist durch die vielen Schädlichkeiten, die ihm freiwillig oder erzwungenermaßen zugefügt werden, abgehärtet. Was wird man in Zukunft also vermehrt brauchen: Pflegeberufe, Ärzte, Psychotherapeuten und ähnliche Berufe.
• Die fossilen Brennstoffen gehen zuneige, wenn man den Prognosen Glauben schenken möchte. Man wird sich als Menschheit also in absehbarer Zeit von Erdöl und Gas verabschieden müssen. Darum lohnt schon jetzt eine alternative Energiegewinnung.
• Der technische Fortschritt ist und bleibt der große Zukunftsmarkt für Arbeit. Das weltweit verarbeitete Datenvolumen verdoppelt sich alle zwei Jahre. Durch die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche werden auch in Zukunft viele neue Jobs entstehen.
Aber wie sieht die Realität aus?
Das berufliche Durchschnittsalter wird immer höher, liegt bereits zwischen 42 und 48 Jahren. Studien haben nun ergeben, dass ausgerechnet die Generationen über 30 die sozialen Netzwerke wie Facebook und Co. intensiv bis exzessiv nutzt. Viele Stunden verbringt der Mensch im besten Alter im Internet, doch gleichzeitig ist er noch immer in den alten Berufsbildern verhaftet. Es wird strikt zwischen „real life“ und „virtual reality“ getrennt, obwohl in den Medien und in der IT-Branche unzählige neue, kreative und interessante Jobs warten.
Die große Chance der Zukunft
Gut, also die Computer und Maschinen nehmen uns Arbeit. Aber sie nehmen sie uns nicht weg, sondern ab. Neu- und Umorientierung ist demnach gefragt.
Und sollte nicht genau das der Sinn von Fortschritt sein? Langfristig gesehen?
Dass sich die Menschheit so weit entwickelt, dass möglichst jeder von uns genau den Job machen kann, den er mit Hingabe und Leidenschaft erledigt? Diese Chance bietet uns der Fortschritt. Man muss nur die Zeichen der Zeit erkennen und richtig deuten.