Jeder Mensch kann irgendetwas besonders gut. Jeder kennt sich zumindest in einem Bereich hervorragend aus.  Oder auch nicht, denn vielleicht weiß  derjenige oft gar nicht, welche verborgenen Talente ihn ihm schlummern.  Das Problem ist: Wenn Sie Ihre Begabung im Laufe Ihres Lebens nicht selbst erkannt haben, wird Ihnen von Ihrem Umfeld ziemlich sicher eine solche zugeteilt worden sein. Alles andere nennt man dann später „Hobby“.

Der Bub/das Mädel, wird Arzt, Lehrer, Fabrikmitarbeiter am Fließband, wie schon der Vater/die Mutter; übernimmt den Betrieb/Bauernhof usw. Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war das sogar eher die Regel, anstatt die Ausnahme. Ganz egal, ob Großstadtbewohner oder Landbevölkerung und über die sozialen Schichten greifend. Selbst noch viele der heute über 40 Jährigen wurden weder gefragt, womit sie eigentlich ihre Brötchen verdienen wollen, noch wurde vom familiären Umfeld auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten Rücksicht genommen. Das soll kein Vorwurf sein, so waren die Zeiten eben und man fügt sich den gesellschaftlichen Vorgaben meistens.

 

Die Weichen für die Zukunft wurden oft schon im Mutterleib gestellt. Von außen.

Und später dann natürlich: die Wahl des Schultyps bzw. Lehre oder Uni – je nach festgelegtem Karriereziel.

 

Das Paradoxon

 

Und so hat es sich dann ergeben, dass Beruf und Hobby bei den meisten Mitmenschen vertauscht sind. Wenn Sie zum Beispiel in Ihrer Freizeit täglich ein paar Stunden Rad fahren, weil das nun mal Ihre Leidenschaft ist, und Sie andererseits Tag für Tag 8 Stunden im Büro vor dem PC verbringen, ist das doch schon ein wenig paradox, dass Ihr Beruf nicht Fahrradkurier, Postbote oder Stunt-Radler beim Film ist. Wäre das denn nicht viel logischer und vor allem auch vernünftiger und sinnvoller?

 

Fördern und fordern

 

Besondere Befähigungen muss bzw. sollte man fördern. Aktiv und auch passiv. Warum sollte das nur für Kinder und Heranwachsende gelten? Es haben schließlich alle was davon, wenn mehr und mehr Menschen genau DAS als Hauptbeschäftigung und Lebenssicherung verrichten, was sie am besten können und am liebsten tun.

 

Berufsorientierung ist keine Frage des Alters

 

Der Mensch lernt sein ganzes Leben lang. Vielleicht hat man bei dem einen oder anderen nicht so den Eindruck, aber das ist ein Irrtum. Nur die Frequenz und die Geschwindigkeit sind unterschiedlich.  Es ist also nie zu spät, sich bewusst darüber zu werden, in welchem Job man seine Talente am wahrscheinlichsten verwirklichen kann. Die beiden besten Gelegenheiten für solche Gedanken sind natürlich die Situationen:

 

  • Arbeitslos – Stelle suchend
  • Unglücklich im Job – Stelle suchend

 

Die andere Seite – ein Luxusproblem?

Dann gibt es aber natürlich auch noch die anderen. Jene, die sich für vieles interessieren und denen es an verschiedensten Begabungen nicht mangelt. Auch das kann zum Problem werden, denn unsere Zeit ist begrenzt.  Man kann auch mit dem effektivsten Zeitmanagement nicht alles, was man gerne tun würde, in einem Leben unterbringen, also muss eine Entscheidung getroffen werden. Man muss auf einiges verzichten. Viele (Lebens-)Künstler und sonstig Kreative fallen wohl in diese Kategorie. Und es wäre ein Fehler, zu behaupten, dass diese Leute nicht auch darunter leiden. Nur eben im anderen Extrem