Neben den (Fach-) Kenntnissen spielen Einstellung und Verhalten eine zentrale Rolle,
ob Sie zum Job und der Job zu Ihnen passt.

Sehr oft werden diese beiden Dimensionen beim Jobinterview vernachlässigt.

Sie können rechnen? Dann sind Sie der passende Buchhalter
Sie können gut reden? Dann legen Sie schon mal los als Verkäufer,
Sie tüfteln gern? Toll Sie sind unser Mann als Ingenieur.

Stellen Sie sich jetzt aber vor, Sie sind ein begnadeter Controller und von Ihrem Wissen her
100 % der richtige Mann oder die richtige Frau für die zu besetzende Position.

Trotzdem hätten Sie es als Nichtraucher schwer, in einem Zigarettenkonzern zu
arbeiten. Ihre Einstellung korrespondiert einfach nicht mit den Zielen des Unternehmens.

Und als introvertierter Mensch passen Sie auch nicht in Firmen, die beispielsweise
Staubsauger oder Finanzprodukte vertreiben. Ihr Verhalten wird Ihnen hier bereits
nach kurzer Zeit Probleme bereiten.

Auf der menschlichen Ebene ist es genauso. Wenn Ihre Einstellungen und Ihr
Verhalten, nicht zu dem Ihres zukünftigen Chefs passen, werden Sie an Ihrem
neuen Arbeitsplatz langfristig nicht glücklich.

Aber wie können Sie das herausfinden? Nur in wenigen Unternehmen wird die
Passgenauigkeit von Chef und Mitarbeiter im voraus psychologisch überprüft.
Auch wenn Sie sich selbst einem Test unterziehen müssen, bedeutet das noch lange
nicht, dass Ihr zukünftiger Vorgesetzter „dagegen gematched “ wird.

Online-Parternbörsen sind da – zumindest was die Werbeaussagen anbetrifft –
schon einen Schritt weiter.

Deshalb ist es wichtig, das Thema selbst in die Hand zu nehmen. Und die Wahl
des Fahrzeugs und das Alter des Autos geben hier schon mal einen guten Hinweis.

Wenn Sie also zukünftig am Ende eines Vorstellungsgesprächs gefragt werden,
ob Sie noch Fragen haben, dann sagen Sie doch einfach JA.

Ich würde gerne wissen, welches Auto mein zukünftiger Chef fährt.

Sie werden verblüfft sein, wie der Personaler darauf reagiert. Denn klar zeigt es
die Einstellung des Chefs, ob er einen Mercedes, einen BMW oder einen Audi
fährt. Alle drei Chefmarken sind klar positioniert und das Thema Firmenwagen
immer wieder ein Dauerbrenner zwischen Führungskräften und Personalabteilung.

Und wenn dort dann auch noch bekannt ist, wieviel Knöllchen er oder sie in den
letzten Jahren gesammelt hat, gibt dies zumindest im Vergleich zu anderen, auch
Hinweise auf das Verhalten.

Wenn dem Chef “ der Laden“ sogar noch gehört, dann zeigt die Autowahl noch
viel deutlicher, nach welchen Werten das Unternehmen geführt wird.

Drei Effekte werden Sie auf jeden Fall mit dieser Frage erreichen.

1. Sie signalisieren Ihrem Geschprächspartner, dass Sie zwischen Kenntnissen,
Einstellungen und Verhalten differenzieren können,

2. Ihr Interviewpartner wird sich an Sie immer erinnern und Sie erhöhen damit auch
Ihre Chancen auf ein zweites Interview mit dem Mercedes-Fahrer.

2. Wenn Sie den Job ablehnen, können Sie es damit begründen, dass Sie schon
mehrfach Probleme beispielsweise mit Porschefahrern hatten und das Risiko
nicht erneut eingehen wollen.

Wie wichtig es ist Jobinterviews zu üben, kann ich an dieser Stelle nur noch einmal
betonen. Gehen Sie deshalb ohne schlechtes Gewissen auch zu Vorstellungsgesprächen,
bei denen Sie sich im Zweifel sicher sind, dass Sie den Job nicht wollen.

Denn nur Übung macht den Meister und viele Unternehmen kennenzulernen, erweitert
den Horizont.