Joe wartet darauf, Sie kennenzulernen – nutzen Sie diese Chance

Können Sie sich noch an „Joe“ erinnern?

So habe ich in der letzten Woche denjenigen genannt, der das Sagen hat. In der Regel ist das in kleineren Unternehmen und Abteilungen von Unternehmen meist nur ein Mann oder eine Frau.

Und diese Person entscheidet, ob Sie den Job bekommen. Es ist also wichtig für Sie, rechtzeitig zu erfahren, wer in Ihrem Falle „Joe“ ist .

Deshalb zuerst die Grundregel:

Auch wenn es nicht einfach ist, „Joe“ sofort zu identifizieren, sollten Sie immer im Hinterkopf haben, dass es ihn oder sie gibt und er Sie letztendlich einstellt und nicht die Personalabteilung, bei der Sie sich bewerben.

Am einfachsten ist es sicherlich, wenn Sie über Freunde und Bekannten von einer offenen Stelle erfahren. Dann können und sollten diese ganz offen und direkt nach demjenigen fragen, für den Sie arbeiten sollen und ihn oder sie bereits vor der offiziellen Bewerbung kennenlernen.

Wenn Sie sich über eine Stellenanzeige bewerben, sollten Sie zuerst überprüfen, ob Sie in dem Unternehmen, das die Anzeige geschaltet hat, bereits Leute direkt oder indirekt kennen. Diese können Ihnen dann „intern“ mit Informationen weiterhelfen oder Sie „Joe“ bereits als guten Mitarbeiter empfehlen.

Das Business-Netzwerk Xing bietet dazu ein tolles Feature an. Dort können Sie danach suchen, wer in einem Unternehmen arbeitet und es werden Ihnen direkt die Verbindungen zu diesen Personen angezeigt. Falls Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich am besten direkt an Xing.

Und falls Sie das Thema Netzwerk interessiert, lesen Sie einfach mal den folgenden Artikel über „das kleine Welt Phänomen“ bei Wikipedia nach:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine-Welt-Ph%C3%A4nomen

Im Grunde sind Sie mit allen Menschen auf dieser Welt, enger verbunden, als Sie vielleicht bisher angenommen haben und diese Erkenntnis können und sollten Sie bei Ihrer Jobsuche einsetzen.

Und noch ein Tipp:

Fragen Sie doch einfach den Personalreferenten, der die Einstellungsgespräche mit Ihnen führt ganz offen nach „Joe“. Sie werden erstens verwundert sein, wie offen die meisten Personaler diese Frage beantworten und zweitens feststellen, wie wenige Bewerber diese Frage überhaupt stellen.

Und wenn Sie dann wissen, wer „Joe“ ist, können Sie auch in Google und anderen Suchmaschinen nach dem Namen suchen.

Vermeiden Sie es allerdings – und das ist ganz wichtig – die dort gewonnenen Erkenntnisse undifferenziert im Bewerbungsgespräch und bei der Kontaktierung zu verwenden. Jeder weiß im Grunde, dass andere nach ihm googlen, will aber nicht damit begrüßt werden, dass beispielsweise das dort gefundene Bild nicht gerade schön ist und dass die Wahl in den Feuerwehrvorstand wohl daneben ging.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch diese Woche viel Erfolg bei Ihrer Jobsuche.

Nächste Woche verrate ich Ihnen übrigens, wie Sie Ihr Image in den Suchmaschinen aufwerten können, falls auch „Joe“ nach Ihnen sucht.

Wer ist der eigentliche Chef? Lernen Sie möglichst schnell Joe kennen

Letzte Woche gab es im Siemens-Konzern einen interessanten  „Machtwechsel“

Joe Kaeser hat Peter Löscher als Vorstandschef abgelöst.

Wenn Sie in Wikipedia nach „Joe Kaeser“ suchen, lesen Sie folgenden Eintrag:

Joe Kaeser ([hießt] eigentlich Josef Käser…..). Warum das?

Während seiner Zeit in den USA stellte er fest, dass weder „Josef“ noch das „ä“ im Namen Käser dort leicht vermarktbar waren, hat die Schreibweise amerikanisiert und diese auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland beibehalten.

Soviel noch einmal zum meinem Lieblingsthema:“ Die Fliege im Lebenslauf“,  zu dem ich zwischenzeitlich viele, recht unterschiedliche Rückmeldungen bekommen habe. Aber ich werde nicht aufgeben, Sie davon zu überzeugen, dass das Bewerbungsanschreiben und der Lebenslauf kein anderes Ziel haben, als den Fuss in die Tür zu bekommen.

Viel interessanter ist allerdings, dass Joe Kaeser, wie bereits sein Namensvetter Joe Ackermann (lt Wikipedia – Josef Meinrad „Joe“ Ackermann)  bei der Deutschen Bank vor 2002, bereits der eigentliche Chef des Unternehmens war. Keiner im Konzern  – nicht einmal der formale Chef – wusste über die Zahlen und die Geschäfte so detailliert Bescheid, wie eben Joe. Und gegen Detailkenntnis der Geschäfte und der Zahlen hat niemand langfristig eine Chance.

Deshalb ist es für Sie immer wichtig, den eigentlichen Chef zu kennen und sich bei diesem (richtig) in Szene zu setzen.

Die meisten Stellensuchenden machen nämlich den Fehler, sich „nur“ auf die Bewerbung und das (erste)  Vorstellungsgespräch mit der Personalabteilung vorzubereiten und wissen gar nicht, für wen Sie dann letztendlich arbeiten sollen.

Der eigentliche Chef bekommt dann auch erst die „vorsortierten“ Bewerber zu sehen. Was auch er im Grunde nicht will.

Wenn Sie also

1. Wissen, welchen Job Sie genau suchen,  für diesen auch qualifiziert sind und

2. Genug Selbstvertrauen haben, auch einen Schritt mehr zu machen, als Ihre Wettbewerber um den Job

dann finden Sie doch einfach heraus, wer „Joe“ ist und treten Sie mit diesem über das passende Soziale Netzwerk in Verbindung.

Wie das geht, verrate ich Ihnen gerne in nächsten Newsletter.

Und wenn Sie zufällig „Josef“  heißen und sich auf eine internationale Stelle bewerben, können Sie  – wie übrigens alle anderen Mitglieder auch – Ihren Lebenslauf jederzeit  aktualisieren.

Suchen sich dazu einen schattigen Ort und genießen den Hochsommer und eventuell noch Ihren Urlaub.

Kennen Sie den Bewerber mit der Fliege, der wieder für den Bundestag kandidiert?

an wen haben Sie bei der Headline spontan gedacht?

Die meisten wohl an Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, den Alterspräsidenten des deutschen Bundestages und ehemaligen Forschungsminister, der mit 77 Jahren und ziemlicher Sicherheit nächsten Monat wieder gewählt wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Riesenhuber

Manche vielleicht auch an Prof. Dr. Karl Lauterbach, den gesundheitspolitischen Sprecher der SPD.

http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Lauterbach_%28Politiker,_1963%29

Überlegen Sie mal: Warum tragen diese Herren „eine Fliege“ und keine Krawatte, wie andere Politiker?

In den USA nennt man das „Personal Branding“. Die beiden bauen mit „der Fliege“ Ihre (Wiedererkennungs-) Marke auf und aus. So wie Mercedes es mit seinem Stern macht.

Stop!

An dieser Stelle höre ich bereits die ersten Reaktionen der Leser:

„Dieser Dr. Luippold will doch nicht etwa, dass ich bei meiner Bewerbung jetzt auch eine Fliege trage! Das ist das letzte, was ich machen werde.“

Weit gefehlt. Wie Sie sich branden, bleibt Ihnen überlassen.

Das mit der Fliege kam mir nur deshalb in den Sinn, weil ich heute wieder eine Bewerbungsbroschure von Prof. Riesenhuber gesehen habe.

Aber, dass Sie sich branden sollten, wenn Sie aus der Masse der Bewerber herausstechen wollen, ist unbestritten.

Sascha Lobo, den Sie vielleicht schon mal in einer Talk-Show gesehen haben, macht das mit seiner Frisur.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sascha_Lobo

Mir ist bewußt, dass ich in den letzten Tagen viele Mitglieder unseres Karrierenetzwerkes

mit „Anregungen“, wie

1. Überlegen Sie, wie Gerhard Schröder genau, was für einen Job Sie suchen und rütteln Sie am Zaun des Unternehmens, in das Sie rein wollen

2. Sagen Sie sich wie Barack Obama jeden Tag: „Yes I can“, bis Sie den Job haben

3. Machen Sie Ihren Lebenslauf zu einer Werbebroschure, statt zu einem Führungszeugnis

gezielt provoziert und aus der Sommerruhe gerissen habe. Das war meine Absicht.

Und jetzt fordere ich Sie auch noch auf, sich ein Markenzeichen auswählen, sich die Haare zu färben und eine Fliege zu tragen.

Doch zurück zum Thema Personal Branding:

Im Marketing gibt es den Begriff des Split-Testings – dabei werden mehrere Versionen eines Produktes gegeneinander getestet.

Machen auch Sie mit Ihren Bewerbungen ebenfalls mal einen Split-Test.

Schicken Sie weiterhin Ihre bisherige Bewerbung mit dem Anschreiben und dem Lebenslauf, wie Sie es in der Schule und aus traditionellen Bewerbungsratgebern gelernt haben, raus und

und testen mal was im Vergleich dazu passiert, wenn Sie an ausgewählte Unternehmen eine Kurzbewerbung mit

1. Ihren Stärken und Wünschen

2. Ihren Vorstellungen, was Sie in den nächsten fünf Jahren im neuen Job erreichen wollen

3. Ihren letzten drei Berufsstationen, Ihrer höchsten Ausbildung und

3. einem „Bewerbungsbild mit Fliege“

senden.

Lassen Sie dabei einfach mal mal alles Überflüssige, Negative und die Zeugniskopien weg. Erwähnen Sie auch nicht, ob Sie ledig, verheiratet oder geschieden sind, wieviele Kinder Sie haben und was Ihr Vater oder Ihre Mutter von Beruf sind oder waren.

Das können Sie – wenn Sie danach gefragt werden – immer noch erzählen, nachdem die Personalabteilung Sie –

den Bewerber mit der Fliege, der Frisur oder der Mütze

zum Bewerbungsgespräch eingeladen hat. Einfach, weil der Personalchef diesen sympatisch anderen Kerl mal kennenlernen wollte.

Sorry, fast hätte ich unsere weiblichen Mitglieder vergessen:

Werden Sie doch einfach in den nächsten Wochen  „Die Frau mit der Krawatte“.

In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen sonnige Augustanfang und schreiben Sie mir, welches Markenzeichen Sie für sich ausgewählt haben. Vielleicht machen wir daraus sogar ein Buch zum Thema erfolgreiches Bewerberbranding, mit Ihnen als Musterbeispiel.

P.S. Dass wie bei den Professoren Riesenhuber und Lauterbach nach dem Branding dann auch noch das Wissen und Können kommen muss, darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.